Krieg um Wasser
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«Kriegswaffe» Wasser
Palästinenser haben deutlich weniger Wasser zur Verfügung als Isrälis. Dies ergab eine Studie des Genfer Instituts für Friedensstudien (GIPRI). Wasser sei eine Kriegswaffe, sagen die Autoren, denn Ansätze zur Lösung des Problems würden bestehen.
Gemäss der in Genf veröffentlichten Studie verbrauchen die Isrälis rund fünfmal so viel Wasser wie ihre Nachbarn. Der mittlere Verbrauch eines Palästinensers im Westjordanland beträgt zwischen 70 und 90 Liter pro Tag, jener der Bewohner des Gaza-Streifens rund 60 Liter pro Tag und Kopf. Ein Isräli hingegen kommt auf 400 Liter. Die Siedler verbrauchen mit 800 Litern sogar das Doppelte. Weltweit beträgt der Verbrauch nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durchschnittlich 170 Liter pro Tag und Kopf.
Rund 70 Prozent des Wasserverbrauchs geht auf das Konto der Bewässerungsanlagen in der Landwirtschaft. Der Kontrast zwischen den üppigen Kulturen der isrälischen Siedler und den kargen Anlagen der Palästinenser ist laut Studie augenfällig. «Ein Drittel der palästinensischen Bevölkerung hat keinen Zugang zu fliessendem Wasser und ist von den zirkulierenden Tankfahrzeugen abhängig», sagte Laurent Calligé, einer der Autoren der Studie. Ohne Wasser gäbe es keine Entwicklung und kein Leben in den kleinen Gemeinden. Die Folge sei Auswanderung. «Das Wasser ist eine Kriegswaffe», sagt Calligé weiter. «Es ist ein rein politisches Problem, denn technische Lösungen für die Wassergewinnung wie Entsalzungsanlagen für Meerwasser oder Recyclinganlagen für gebrauchtes Wasser existieren bereits.»
(sda) 3. Dezember 2008
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